Paraphrasieren und Generalisieren nach Mayring mit f4analyse

Die Arbeitsschritte, die Philip Mayring in “Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken” beschreibt beinhalten drei Kernelemente:

Paraphrasieren – Generalisieren – Reduzieren

In seinem Buch präsentiert Mayring die Beispiele stets in Tabellenform. Dies lässt vermuten, dass er bei der Entwicklung seiner Methode hauptsächlich Textverarbeitungsprogramme wie Word nutzte, und nicht spezielle Software für qualitative Datenanalyse (QDA). Tabellen in Word ermöglichen eine klare und verständliche Darstellung der Arbeitsschritte. Es stellt sich jedoch die Frage, wie man diese Methode in der Software f4analyse anwenden kann, da diese keine vergleichbare Tabellenstruktur bietet. Im Folgenden finden Sie einige Ansätze, wie Paraphrasieren, Generalisieren und Reduzieren in f4analyse umgesetzt werden können.

Schritt 1: Bestimmen der Analyseeinheiten

Die Analyseeinheiten bestimmen wir am Text durch auswählen der entsprechenden Textstellen mit der Maus und einen Klick auf den passenden Hauptcode.

Vimeo

Durch das Laden des Videos erklären Sie sich mit den Datenschutzbestimmungen von Vimeo einverstanden.
Mehr erfahren

Video laden

Wozu dient Paraphrasieren

Paraphrasieren dient dazu, den Originaltext so umzuformulieren, dass er für die spezifische Untersuchungsfrage der qualitativen Inhaltsanalyse nutzbar wird. Anders als offene Methoden, wie die Grounded Theory, nähert sich die qualitative Inhaltsanalyse dem Material mit einer festen Fragestellung. Durch Paraphrasieren wird der Text auf eine vereinfachte, schnörkellose Form reduziert, die sich direkt auf die Untersuchungsfrage beziehen lässt. Diese Art der Umformulierung erfordert ein gewisses Maß an Feingefühl und Erfahrung, da es oft nicht leicht ist, die passende Formulierung zu finden.

Schritt 2: Paraphrasieren

Nachdem relevante Textsegmente gesammelt wurden, beginnt der Prozess des Paraphrasierens. Dazu wird in der Analyse-Software ein Code ausgewählt, um alle zugehörigen Segmente zu sammeln. Für jedes Segment erfolgen dann folgende Schritte:

  1. Die Textstelle anklicken.
  2. Einen Untercode erstellen, indem man das „+“ Symbol neben dem Code anklickt.
  3. Dem Untercode einen Namen geben, der die Essenz des Textsegments als Paraphrase zusammenfasst.

Ein solches Vorgehen ermöglicht es, Textsegmente präzise im Kontext der eigenen Forschungsfrage zu bearbeiten. Ein beispielhaftes Video zeigt, wie diese Schritte in der Praxis umgesetzt werden.

Vimeo

Durch das Laden des Videos erklären Sie sich mit den Datenschutzbestimmungen von Vimeo einverstanden.
Mehr erfahren

Video laden

Schritt 3: Generalisierung

Im letzten der drei zusammenhängenden Schritte arbeite ich gar nicht mehr im Text, sondern nur noch in der rechten Spalte in f4analyse, dem Codesystem. Nachdem ich alle Paraphrasen gebildet habe schaue ich mir alle gebildeten Untercodes an. Ich persönlich nehme die Generalisierung dann in drei Schritten vor:

1. Ich ziehe die Codes, die inhaltlich ähnlich sind mit der Maus untereinander.
2. Ich bilde einen neuen Subcode. Dieser Subcode erhält als Namen die Generalisierung, also quasi die Beschreibung der Gemeinsamkeit der ähnlichen Paraphrasen.
3. Ich sortiere alle passenden Subcodes (aus der vorherigen Paraphrasierung) als Unterpunkte dieser Generalisierung.

Vimeo

Durch das Laden des Videos erklären Sie sich mit den Datenschutzbestimmungen von Vimeo einverstanden.
Mehr erfahren

Video laden

 

Schritt 4: Reduzieren

Da der Codebaum durch die vielen Codes und Subcodes sehr groß und manchmal schwer zu überblicken wird. Ich lasse alle Unterkategorien, also die Paraphrasen, stehen, aber klappe sie zur besseren Übersicht mit einem Klick auf das kleine Dreieck neben der Generalisierung zu. Auf diese Weise bleibt die gesamte Struktur erhalten, und ich behalte trotzdem den Überblick.

Die exportierte Datei, egal ob als Word- oder Excel-Dokument, enthält die Paraphrasen und die zugehörigen Textstellen. Das macht es möglich, die Analyse nachzuvollziehen und transparent darzustellen.

Memos!

Das Sortieren ist kein Selbstzweck. Es geht am Ende darum, dass ich in meinem Ergebnisbericht etwas über das Material erzählen kann. Daher notiere ich jederzeit, wenn mir etwas spannendes auffält dies in einem Memo. In f4analyse werden in den verschiedenen Ansichten im unteren Bereich stets die passenden Memos angezeigt, ich kann also einfach losschreiben, sobald mir etwas auffällt.

Wenn ich mich, wie im obigen Beispiel zu sehen, das Thema “Lernen organisieren” anzeigen lasse, dann wird automnatisch darunter das Memo angezeigt. Wann immer etwas spannendes zu diesem Thema auffällt kann man es dort notieren.

 

Weitere spannende Beiträge könnten sein:

qualitative Inhaltsanalyse – Checkliste der methodischen Entscheidungen

Qualitative Inhaltsanalyse in 5 Minuten zusammengefasst

Qualitative Inhaltsanalyse Basics: Ergebnisbericht – Diese drei einfachen Elemente gehören in einen Ergebnisbericht.

 

Hier gibt es mehr Infos zu f4analyse https://www.audiotranskription.de/f4analyse/

 

    Warenkorb
    Ihr Warenkorb ist leerZurück zum Shop
      Calculate Shipping